Gesamte Deutsche Notizen

Hier sind die Gesamte Deutsche Notizen.
Nur die letzte Zufügung steht auf die Hauptseite van das "Dagboek".
Letzte Zufügung: 26. Dezember 2004



1 Cessenon sur Orb (Frankreich), Sonntag 6. Mai 2001
2 Cessenon sur Orb (Frankreich), Freitag 18. Mai 2001
3 Eindhoven (die Niederlande), Donnerstag 7. Juni 2001
4 Ledegem, bei Kortrijk (Belgien), Mittwoch 13. Juni 2001
5 Eindhoven, (die Niederlande), Freitag 15.Juni 2001
6 Nice (Rivièra, Frankreich), Donnerstag 19. Juli 2001
7 San Sebastián de La Gomera, Samstag, 13. Oktober 2001
8 Madrid, Flugplatz Barajas, Donnerstag, 10. Januar 2002, 8 Uhr
9 Springbok, Süd-Afrika, Dienstag 29. Januar 2002
10 Omaruru, Namibia, Donnerstag 28. März 2002
11 San Sebastián de La Gomera, Montag 27. Mai 2002
12 Barcelona, Am Flugplatz, Donnerstag 30. Mai 2002
13 Marco Polo Backpacker's, Neuseeland, Dienstag 25. februar 2003
14 Whiritoa, Coromandelküste, Neuseeland, 20. April 2003, Ostersonntag
15 Upington, Kalahariwüste, 11. April 2004, Ostersonntag
16 Benoni, Vorort von Johannesburg, Samstag 17. April 2004
17 San Sebastián de La Gomera, Sonntag 26. Dezember 2004
18 Iquique, Chili, Dienstag 12. April 2005
Cessenon sur Orb (Frankreich), Sonntag 6. Mai 2001
Nun ja, wenn ich ein mehrsprachiges Tagebuch mache, dann gehört auch Deutsch dazu, auch wenn meine Rechtschreibung nicht mehr ist, was sie einmal war. Es war derzeit meine beste Fremdspache, aber sie wurde schon vor dreißig Jahren von Englisch überholt.
Allmälig hat sich die Hauptsprache von dieser Site von Spanisch auf Holländisch umgewandelt. Anfangs gab es nur spanische Reisebriefe. Dann kamen die französischen. Als aber die holländischen kamen, haben die sofort die französische, und zuletzt auch die spanische überholt. Deutsche und englische Reisebriefe hat es nie gegeben.
Ich halt es aber dabei, daß das Haupttagebuch das holländische bleibt. Es hat sich jetzt bald wie eine tägliche Kolumne entwikkelt. Das mache ich nur in einer Sprache. Die übrigen Sprachen sind nur dafür, daß ich meine Freunde und Bekannten über meinen Lebenslauf informiere. Nicht unwichtig ist daneben auch, daß ich meine Fertigkeit beibehalte. Dazu brauche ich selbstverständlich einigen Feedback. Das sollte ich noch organisieren. Die fremdsprachigen Notizen bleiben unkorrigiert. Mit Reisebriefen und anderen Geschichten habe ich das immer von einem Experten korrigieren lassen. Davon lernte ich das Meiste. Das ist auch jetzt die Absicht.
Zum Schluß noch mal "Wo ich seit kurzem bin und wohin ich in Kürze gehe."
Ich bin schon acht Tage in Cessenon und in fünfundzwanzig Tagen reise ich ab nach Eindhoven. Ich bin dort bis 10. Juni zum 70. Geburtstag meiner Schwester Truce in Geldern, Deutschland. Dann gehe ich nach Belgien irgendwo in einen sauberen Ort warten bis zum 19. Juni, wenn meine Tochter Martine ihre Akademische Doktorwürde in Utrecht bekommt. Am 20. gehe ich mit die TGV zurück nach Cessenon. Die Fahrscheine sind schon gekauft worden.
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Cessenon sur Orb (Frankreich), Freitag 18. Mai 2001
Heute wird das Gartenzimmer fertiggestellt. Es ist schon der dritten Tag; daß die Montagefacharbeiter von der spezializierten Aluminiumfirma tätig sind. Am ersten Tag die Umrahmung; am zweiten kamen die Schiebetüren, deren Montage schnell und einfach vorgegangen hat. Dann hat aber die meist arbeitsintensive Phase angefangen: Der Bereich zwischen der Zentimeterkultur der Maurer und der Millimeterkultur der Aluminiers, wie man die Fachleute auf dem Gebiet von Flachglass und Alu-Profile hier in Frankreich nennt. Mit Siliconenpasta, mit Ureumschaum und mit speziell angepasste und abgesägte Alu-Profile wurde die Zwischenwelt sorgfältig geschaffen. Eine Übergangswelt, damit die Mauer und das Aluminium sich verstehen. Mehr als die Hälfte der Arbeitsstunden hatte es benötigt. Und das nennt man "Standardisierung". "Damit es schnell geht", hat der Verkäufer gesagt.
Das stimmte. Das Gartenzimmer stand da in ein bischen mehr als einen Tag. Fast zwei Tagen benötigte man, um die Zwischenwelt, die Übergangswelt zu schaffen.
Ich schaute mir das Alles an. Ich schaute mich und meine Mitmensche mal an. Alle haben wir unse eigene Standardisierung: "Damit es schnell geht!!".
Wir ärgern uns, daß der Andere unsere Standardisierung nicht sofort versteht. Er hat ja auch eine ganz dumme Standardisierung. Bei weiten nicht so logisch wie die Unsere. Bei uns ist ja Alles viel besser. Wegen seiner dummen Standardisierung dauert es so lange bis er uns versteht. Alles Verlustzeit!
Ach, wenn wir doch von vornherein dieselbe Standardisierung hätten!! Die gleiche Schule, derselbe Glaube, dieselbe Hautfarbe .... Die Unsere, selbsverstänlich ... Die Beste, das versteht sich.
Die Arbeiter waren fertig. Wir schüttelten uns die Hände. Au revoir!
Ich stellte einen kleinen Tisch und ein Stuhl hin, wodurch das Gartenzimmer noch großer schien. Ich stellte meine Schreibmaschine drauf. Ich fühlte mich wohl in dieser Zwischenwelt: Ein bischen Garten, ein bischen Haus. Ich schaute mir noch mal die sorgfältig hergestellten Fugen und Nähte an. Ein bischen Zentimeterkultur, ein bischen Millimeterkultur, damit man sich wohl fühlt in dem Gartenzimmer.
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Eindhoven (die Niederlande), Donnerstag 7. Juni 2001
Ich bin schon fast eine Woche in Eindhoven. Der Schnellzug --der TGV-- hat mich vergangenen Donnerstag quer durch Frankreich gebracht. In weniger als zehn Stunden von Béziers nach Antwerpen. Dort hat Ghislaine mich abgeholt, ein lang erwartetes Treffen. Wir hatten uns nicht mehr gesehen seit kurz vor meine Abreise nach Australien im Januar.
Und alles trotz eines Streiks der Eisenbahn an meinem Reisetag. Zum Glück war es nur ein regionaler Streik im Languedoc-Roussillon. Der vorgesehene TGV aus Montpellier, der mich ohne Umsteigen in Paris nach Belgien gebracht hätte, gab es also nicht. Ich sollte in Paris umsteigen und von Gare de Lyon nach Gare du Nord mit der Metro gehen. Es ist gelungen. Ich glaube die Götter --oder vielleicht war es der Eulenspiegel, der doch unweit von Antwerpen im flämischen Land activ ist-- besorgen mir immer solche Streiche, damit mir das Reisen nie langweilig wird.
Und jetzt erfahre ich den Rhythmus von dieser Stadt, die mir fast so fremd geworden ist wie Perth oder Béziers. Wenn ich im Stadtzentrum herumlaufe, kann ich mich ebenso wundern wie in Barcelona. Nichts bindet mich. Ich bin frei, das alles mit leichtem Gemüt an zu schauen. Eindhoven bietet nur ein Unterschied, ein wesentliches Unterschied. In keiner fremden Stadt kenne ich jemand den ich länger als einige Wochen kenne. Hier wohnt Ghislaine --und ein paar andere-- die ich fast dreißig Jahre kenne. Das ist der Unterschied.
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Ledegem, bei Kortrijk (Belgien), Mittwoch 13. Juni 2001
Ich bin jetzt im flämischen Land; nicht das Eulenspiegelland, aber ein bischen südlicher in West-Flandern, fast an der französische Grenze. Es war vorgesehen, daß ich von hier aus, heutemorgen, nach Cessenon zurückkehren sollte. Es hat sich aber was geändert.
Erstmal hat sich das Datum für die Promotion von meine Tochter Martine verschoben, vom 6. (also vergangene Woche) bis zum 19. (also nächste Woche am Dienstag).
Ich hatte dazu vorgesehen hier im flämischen Land --oder an der Küste-- den Zeitpunkt abzuwarten. Also in dieser schönen und sauberen Umgebung. Das hat sich auch geändert weil, mein Artz, während meines jährlichen Besuchs feststellte, daß sich etwas im meinen Blut sehr stark geändert hat. Er vermutet eine Leberdysfunktion. Und damit gehe ich heute nicht nach Frankreich noch bleibe ich in diesem schönen Gebiet. Nein, heute fahre ich zurück in die schmutzigen Länder und Städte im Norden. Im Krankenhaus in Eindhoven wird die Leber untersucht mit Echographie. Wenn aber alles gut geht, mache ich von diese Gelegenheid Gebrauch, weitere Aktivitäten im Norden zu unternehmen. Einen Freund in Rotterdam besuchen und eine Versammlung in Delft mitmachen, ehe ich am 19. in Utrecht bin und am 20. endlich zurück nach Cessenon an die Orb in Frankreich fahre. Ich halte sie auf dem laufenden.
Vor allem sollte sich aber die Untersuchung heute nachmittag positiv entwickeln.
Betet für mich.
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Eindhoven, Freitag 15.Juni 2001
Ich bin wieder zurück in Eindhoven. Die Echographie hatte keine Besonderkeiten aufgewiesen. Ich bin sehr glücklich damit, obwohl sich jetzt die Frage erübrigt woher diese Störung kommt. Daran wird gearbeitet. Vorlaüfig schließe ich das Dossier; wenigstens in diesem Tagebuch.
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Nice (Rivièra, Frankreich), Donnerstag 19. Juli 2001
Es braucht wenigstens ein paar Wörter, um ihnen deutlich zu machen, warum ich in Nice gelandet bin und was seit dem letzten Tagebucheintrag 'so etwa' geschehen ist. Das war auch die Absicht von diese Notizen. Ich sollte ihnen im Bilde halten über meine Abenteuer; wenigstens in Kurzschrift.
Hier in Nice bin ich nur sehr kurz. Gestern bin ich hierher gekommen mit dem Zug (ab Marseille in den neuen zwei-stockigen TGV) aus Béziers. Und heute mittag gehe ich wieder zurück. Es sind zwei über-fünfstündige Reisen.
Wozu?
Weil mein Freund Ignacio von La Gomera an der Universität von Nice einen Sommerkurs für die Französische Sprache und Kultur mitmacht. Und den möchte ich mal besuchen. So einfach ist's.
In dieser Periode bin ich hauptsächlich in Cessenon sur Orb stationiert. Ich habe einen anderen mehrtägigen Ausflug gemacht. Am 4., 5. und 6. Juli war ich in den Niederlanden um mein Zahnarzt in Den Haag zu besuchen. Selbsverständlich bin ich dort auch Ghislaine begegnet und dazu gab es unerwartet die Möglichkeit meinen Sohn Peter zum Mittagessen einzuladen auf einer sonnigen Terras am einem der schönsten und sonnigsten Tage des niederländischen Sommers.
Am 19. Juni gab es die Akademische Promotion von meiner Tochter Martine im Utrecht. Darum war ich so lange im Norden geblieben. Sofort am nächsten Tag bin ich nach Cessenon verreist.
Obwohl ich vergangenes Mal schrieb das ich das Dossier 'Leberdysfunktion' geschlossen hätte, sollte ich das letze Neue über diese 'Krankheit' sagen. Nachdem sich die Blutproben noch einmal stark verschlechtert hätten, gab es vergangene Woche wesentliche Verbesserungen. Mein Arzt schrieb davon als wären es spektakulären Verbesserungen. Er glaubt, es ist ein Hepatitis A gewesen, den ich überstanden habe.
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San Sebastián de La Gomera, Samstag, 13. Oktober 2001
Schade, dass ich nicht sofort in mein geliebtes Häuschen einziehen kann. Darum wohne ich jetzt in dem Gästezimmer von der Eltern von Ignacio, um mit ein bischen Geduld was neues zu suchen. Ich hatte schon etwas im Auge ab nächsten Montag, um ein Haar gemietet, als ein Telefonat eintraf von der Besitzerin vom Haus, wo ich die letze Jahre immer wohnte, dass ab Anfang November --ganz unerwartet-- doch ein Appartement freikäme. Wie freut mich das! Es gibt in dieser Stadt keinen besseren Ort, wo ich Ruhe und saubere Luft finde. Und dazu gibt es dort eine wunderschöne Aussicht auf den Teide, dem höchsten Gipfel Spaniens auf de nächsten Insel, Tenerife.
Jetzt suche ich noch eine Lösung für die nächsten zwei Wochen. Hoffentlich hier im Haus. Ich gebe ihnen Bescheid.
Die letzten Wochen in Frankreich waren eigentlich schon zu kalt für mich. Bis halb September wäre besser. Aber das war gerade die Probe von diesem Jahr: Wie lange kann ich es aushalten?
Aber schön war es! Ich war noch nie so lange im Orbtal und wegen des sehr heißen Sommers war die Weinlese sehr früh und schon abgelaufen als ich abreiste. Darum hatte ich noch nie die wunderschöne Umwandlung gesehen der Weinfelder nachdem die Trauben geerntet sind. Die straffen geraden Felder, die dazu geradelinig schraffiert sind und die fast alle die gleiche grüne Farbe haben bis zur Lese, sind auf einem ersetzt von braun-gelbe, bordeauxrote bis purpurfarbige Flecken, Streifen und Zonen, welche die Sommergeradlinigkeit völlig fortjagen. Nicht länger die Weinbauern sondern die Natur bestimmt die Begrenzungen. Das Orbtal war auf einmal nicht mehr flach und homogen. Winzige Unterschiede von Höhe, Feuchtigkeit, Abfall und Bodenart bestimmen das Muster. Alsob die Natur vor dem jährlichen Sterben noch einmal ihr wahres Gesicht zeigen möchte.
Und jetzt auf La Gomera soll ich mich wieder gewöhnen an steile Straßen und vor allem an die Treppen, um die achtzig Meter Höhenunterschied zwischen meiner Wohnung und der Stadt zu überbrücken. Über vierhundert Treppenstufen. Wenigstens einmal pro Tag. Aber meine Kondition für Treppenlaufen hat sich im flachen Orbtal nicht geschwächt. Ich kann das ganz objectiv messen: Ich laufe die Treppen in Strecken von 50 Stufen. Das mache ich --wie früher-- in 30 Sekunden. Ich pausiere einige Sekunden bis die Minute voll ist, und gehe weiter. Wie immer sind die erste Strecken 27 Sekunden und die Letzten bis 33. In Frankreich hatte ich meine tägliche zwei-stündige Marschierwanderung. Jetzt sind es die Treppen womit ich meine Schreibarbeit unterbreche. Damit es Spaß bleibt.
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Madrid, Flugplatz Barajas, Donnerstag, 10. Januar 2002, 8 Uhr morgens.
Die Reise nach Kapstadt, Süd-Afrika, hat angefangen. Ich bin schon in Madrid, fast fünf Stunden früher wie vorgesehen. Kein Superjet könnte das schaffen. Wie denn?
Ganz einfach, ich bin fünf Stunden früher abgereist. Das Tolle ist aber dass ich bis gestern um vier, als ich noch zwei Stunden hatte vor dass letzte Schiff von La Gomera abfuhr, noch von nichts wußte. Ich wartete auf Ignacio um zusammen die letzte Stunden zu verbringen, um was zu essen, um was zu plaudern und um mich am Hafen zurückzulassen.
Also, ich war im voller Unschuld als die British Airways anrief:
--"Sind sie herr Gerard van Eyk?, Reisen sie morgenfrüh über Madrid und Londen nach Kapstadt, Süd-Afrika?"
--"Stimmt"
--"Ihre Flug nach Madrid ist annuliert worden und wir schlagen ihnen vor daß sie heuteabend nach Madrid abreisen und auf unsere Kosten dort im Hotel verbleiben. Währe das Möglich?"
--"Unbedingt, ich stehe reisefertig führ das Schiff von 1830".
--"Ach so, sie sind auf La Gomera, dann können Sie nicht rechtzeitig am Flugplatz sein. Dann habe ich führ sie einen anderen Vorschlag"
--"Na".
Dann kam heraus daß es nur noch eine Nachtflug gab um 0250. Das Hotel auf Friste der British Airways hat mir an die Nase vorbeigegangen. Auch das Hotel daß ich in Los Cristianos hätte reservieren können. Weil sich dass nicht lohnte. Weil ich mich um eins schon melden sollte.
Nun ja, das Hotel hätte ich zufällig am letzen Moment reservieren können. Als ich die Reise bestellte zwei Wochen früher, hatten sie kein Platz und ein anderes Hotel gibt es nicht in der Nähe von die Flugplatz Reina Sofia.
Damit habe ich fünf Stunden Wartezeit in die windige Wartehalle von Reina Sofia getauscht mit fünf Stunden Wartezeit in ein nettes Cafetaria auf Barajas, Madrid.
Ich hätte schlechteres treffen können.
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Springbok, Süd-Afrika, Dienstag 29. Januar 2002
Ich bin schon vier Nächte in dieses Ort, und heutemorgen in die dritte Wohnung gelandet. Als ich Freitagabend ankam, war es zu spät die ideale Wohnung zu suchen und bin in das nächstbeste Guest House eingezogen. Es war sehr schön und das Zimmer war mit Geschmack dekoriert. Es gab auch ein schöner Garten mit viel Laub und Schatten. Aber ein bequemer Sessel mit einen guten Arbeitstisch mit wirksame Beleuchtung gab es nicht. Aber schönes und dekoriertes gab es!! Und ein gutes Bett!! Ausgezeichnet für romantische Transitreisenden, nicht für verrückte Schreibtischhusaren wie ich.
Dazu machte die Besitzerin offensichtlich berühmte Frühstücke. An die Wand gab es verschiedene Schilder mit ehrenvolle Erwähnungen und Preise in Wettkämpfe aus dem Hotelbranche. Leider bin ich ein eingefleischter Nichtfrühstücker. Aber das Laub und den Schatten, und die Ruhe die ich brauchte nach die lange Busfahrt --550 km ab Kapstadt-- hielten mich zurück. Damit habe ich das fürsorgliche Angebot doch Ehre gemacht. Zwei Nächte bin ich geblieben.
Weil ich noch kein geeignetes Unterkommen für die nächste Monaten gefunden hatte, aber schon Lust hatte viel zu schreiben, bin ich nach das zweitbeste hotel in dieser Ort umgezogen: Das Springbok Hotel.
Das stellte sich heraus wie ein fantasieloses aber gediegenes Geschäftshotel in fünfzigerjahre Stil. Ein guter Schreibtisch und ein gutes Bett gab es sowieso. Dazu Telefon im Zimmer damit ich meine Schreibprodukte unmittelbar vom Laptop aufs Internet laden könnte. Und --zu meiner Überraschung-- genau zum halben Preis von das funkelnagelneue Cottage.
Aber dort blieb ich auch nur zwei Nächte. Und dann kam diese Wohnung. Noch mal was billiger, aber für wenigstens ein Monat zu mieten. Self-catering, wie man das hier nennt, also kein Frühstück einbegriffen und über die gebräuchliche elektrisch geheizte Wasserkanne für Kaffee und Tee hinaus, eine Kochplatte und ein bisschen Geschirr. Bettwäsche und Handtücher gibt es auch, aber ich habe noch nicht entdeckt ob --und wo-- es eine Waschmaschine gibt. Das Wohnzimmer mißt fünf mal fünf und enthält Kleiderschrank, Eisschrank (sehr alt und rostfleckig), Bett, Arbeitstisch und zwei kleine Tische für das Kochgeschirr und das unabkömmliche Fernsehgerät. Ich habe es noch nicht versucht und habe auch wenig Drang dazu.
Ein Loch in die Mauer zur Größe einer Tür gibt Zutritt in das räumliche Badezimmer mit Dusche, Toilette und Waschbecken. Abgesehen von Boden, ist alles Weißkalkiert. Die Innenseite sowie die Aussenseite. Das Ganze liegt wie ein Minibungalow am Rande Springboks im Ecke eines großes Grundstücks mit zerstreuter Fruchtbäume von wenigstens hundert mal hundert meter. Diagonalgegenüber auf dem Grundstück, im Ecke Richtung Springboks, wohnt die neunzigjährige Bezitzerin, die schwierig laufend, aber mit klarem Kopf das Haus und das Betrieb regiert mit Hilfe von einige Dienerinnen. Im Hauptgebäude gibt es Zimmervermietung für Kurzaufenthalt. Mit Frühstück wahrscheinlich.
Abwärts von Springbok, also meine Aussicht, gibt es fast nackte Felsen wo Schafe das letzte Hälmchen suchen in die brennende Sonne. Das Ganze ähnelt meine Wohnung vor zwei Jahre in Yzerfontein. Derzeit gab es fünfzig meter weiter nur das Meer, hier gibt es nur Felsen und Schafe. Das Haus war ebensogroß. Dort hatte die Einrichtung bürgerliche Züge mit das Barmöbel, seine Lehnsessel und die farbige Tapete. Hier ist es asketisch wie eine Klosterzelle. Dort gab es Internetanschluß und Supermarkt auf 25 kilometer mit Mietauto. Hier sind es 15 minuten zu Fuß.
Ideales Standort, nichtwar, für ein besessener Wanderer und Schreibtischhusar?
Ich halte euch auf dem laufenden. Damit es Spaß bleibt.
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Omaruru, Namibia, Donnerstag 28. März 2002
Ich hätte natürlich das ganze Tagebuch Namibias im Deutsch schreiben müssen weil hier überall Deutsch gesprochen wird neben Englisch und Afrikaans. Die schwarze Sprachen habe ich fast nur am Fernsehen und am Rundfunk gehört und man findet einige Seiten in die Zeitungen.
Dazu gibt es eine Deutsche Zeitung de Allgemeine Zeitung die sich stolz die Älteste Zeitung Namibias nennt, neben eine Afrikaans-sprachige --Republikein-- und eine Englisch-sprachige --Namibian--. Ich habe die immer alledrei gekauft, sie kosten jede nur zwei Namibische Dollar und zehn Dollar sind ein Euro, also sehr billig. Aber die Berichterstattung hat ganz typische Unterschiede.
Auch gibt es hier in Umaruru und in Windhoek noch eine Menge Straßen mit Deutsche Namen: Ich wohnte in Windhoek an die Feldstraße und das Internetcafé war im Stadtmitte an die Peter Müller Straße. Das letzte wird übrigens nicht lange mehr dauern weil man hat gerade im Stadtvorstand entschieden das nicht die Auswärts Straße, sondern die Peter Müller Straße nach Fidel Castro benennt werden soll. Die Kaiser Straße gibt es seit Independance am 21. März 1990 nicht mehr. Sie heißt jetzt Independance Avenue.
Die Änderung geht allmählich vor: Neue Straßen bekommen Englische Namen weil das die einzige offizielle Sprache Namibias ist. Die Alten werden nur geändert wenn dafür ein Grund ist, so wie Fidel Castro's offizielle Anerkannung als größte und wichtigste Unterstützer der SWAPO-Revolution.
Es gibt aber auch komische Mischforme wie die Afrikaans-Englische Skietbaan Street hier in Umaruru und einige Firmen and die Feldstraße bezeichneten ihre Adresse wie Feld Street
--"Nun ja, schon gut", höre ich sie schon murmeln, "aber hättest du nicht nach Upington gehen wollen nach Springbok? Du hast vor zwei Monate überhaupt nicht von Namibia geredet!"
--"Stimmt!, ich habe meine --nicht sehr fixierte-- Pläne geändert als ich erfuhr das Upington für mich im Winter unbedingt zu kalt wäre. Das schlecht verhülltes Nebenziel meiner Reisen ist der Suche nach ein Fleck am Erdboden wo ich die vier Jahreszeiten wohnen kann "wenn's nicht mehr geht". Das normale Mittelmeerklima bietet das nicht. Die Wüste, an und für sich, bietet das auch nicht, aber dazwischen gibt es möglich etwas. Bis jetzt hatte ich nur Arica im Norden von Chili gefunden. Windhoek, durch seine Höhe (1600 meter) und Swakopmund an die Küste wären vielleicht mehr geeignet. Für Windhoek stimmt es. Swakopmund, und vielleicht auch Lüderitz, beide and die Küste, stehen schon auf meine Wunschliste für die letzte Wochen in Südlich Afrika."
--"Und jetzt kurz und bündig, wo warst du die vergangene zwei Monate?"
Ich bin etwa sechs Wochen in Springbok in die Wohnung geblieben die ich letztes Mal beschrieben habe. Am 7. März bin ich mit eine Kleinbus nach Pofadder gegangen, ein kleines Dorf auf halbem Wege zwischen Springbok und Upington. Dort traf ich ein alte, 82-järige Niederländische Missionar der da von eine Niederländisch-Deutsche Mission vor 53 Jahre angestellt wurde. Seine Kongregation, sowie sein heutigen Bischof, haben ihn fast vergessen. Mit Bekehrungen war er nicht sehr erfolgreich aber wähend dreizig Jahre hat er ein Kinderheim für 'schwere Fälle' geleitet. Die haben ihm nicht vergessen. Ich habe ein ergreifendes Porträt von diesem Mensch geschrieben der nie sein Humor verloren hatte.
Am 12. März bin ich nach Springbok zurückgegangen und am gleichen Tag mit die Linienbus rund 1200 km nordwärts, nach Windhoek, Hauptstadt von Namibien, gefahren. Auf der Suche nach restliche 'Deutschkeit' hatte man mich geraten sicherlich nach Umaruru und Lüderitz zu gegen. Swakopmund stand schon auf die Liste. Ich bin 12 Tagen in Windhoek geblieben u.A. wähend den zwölften Independance Day am 21. das gefeiert wurde mit ein wunderschönes Konzert worin Nordeuropäische klassische Musik mit die beste Folk Music Namibiens sehr gelungen zusammengebracht wurden.
Am 25. bin ich mit eine Linienbus über Karibib, und weiter mit ein Kleinbus, in Umaruru gelandet, ein Fleck mit 8000 Einwohner aber mit zwei Hotels die Schilder haben mit Deutsche Küche und Bett & Frühstück. Ich bin jetzt 250 km nordwest von Windhoek.
Mitte oder Ende nächte Woche reise ich weiter nach Swakopmund und Walvisbaai, noch mal 300 km westlich. Vielleicht bleibe ich dort kürzer wie ursprünglich vorgesehen um auf dem Rückweg nach Kapstadt rund den 20. April, auch noch mal Lüderitz besuchen zu können. Die letzte Woche vor die Abflug am 29. möchte ich in Stellenbosch und Yzerfontein bei Freunde verbringen.
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San Sebastián de La Gomera, Montag 27. Mai 2002
Ein paar Tage nach dem vorigen Eintrag, lud der Besitzer von dem Backpackers’ Lodge in Umaruru mich ein nach Walvisbaai mitzufahren auf seine Geschäftsreise damit ich diese Stadt besichtigen könnte. Als er abends zurückfuhr, ließ er mich zurück in Swakopmund. Nach etwa zehn Tage fuhr ich mit einem richtigen Luxusnachtzug nach Windhoek zurück, und am folgenden Abend reiste ich mit einem sehr viel einfacheren Nachtzug weiter nach Keetmanshoop. (Der Tag in Windhoek, ein Sonntag, verbrachte ich mit die neu erworbene Freunde die mich an einem Verabschiedungs-"Braai" (Afrikaans für Barbecue) einluden.) In Keetmanshoop fand ich sofort die einmal-pro-Tag Linienbus nach Lüderitz.
Noch mal zehn Tage später, fuhr ich nachts mit die Langstreckenbus ab Keetmanshoop nach Kapstadt. Als ich am frühen Morgen eintraf, könnte ich sofort ein Auto mieten und ich besuchte während sieben Tage Freunde in die Umgebung. Als ich am 29sten Abflug, ließ ich das Auto einfach am Flughafen zurück.
Am ersten Mai landete ich mit dem Ferry ab Tenerife in La Gomera. Ignacio stand auf der Kai. Wir waren froh uns zu wieder zu treffen. Wir hatten uns eine Menge zu erzählen.
Weil ich hier war, zahlte ich Steuer, machte einige große Wanderungen und gewöhnte mich wieder an die über vierhundert Treppenstufen um Einkaufen zu machen oder ins Internetcafé zu gehen. Und natürlich habe ich viel gelesen und geschrieben; leider (zu) wenig Deutsch. Ich will mich bessern. Die Idee regelmäßig ein mehrsprachiges Tagebuch oder Reisebericht zu erstatten, gebe ich noch nicht auf.
Binnen drei Tagen, reise ich wieder ab. Mittwoch mit eine Nachtflug nach Barcelona, und Donnerstag früh mit dem Talgo nach Béziers. Dann sind es noch wenige Kilometer nach Cessenon sur Orb. Olivier wird mich abholen. Ich habe Ihn schon angerufen. Wir haben uns aber noch eine Menge mehr zu erzählen. Dafür haben wir etwa drei Monate.
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Barcelona, Am Flugplatz, Donnerstag 30. Mai 2002
Ich bin gerade in Barcelona mit die Air Europa Flug vom Tenerife gelandet. Wir waren ein Viertelstündchen zu früh. Jetzt ist es 0035. Weiter keine Besonderheiten von die Luftreise.
Als ich mit dem Schiff von La Gomera kam, hatte ich genügend Zeit um mit dem Bus zu gehen vorausgesetzt daß ich ein Taxi genommen hätte nach der Haltestelle.
Ich habe mir aber den Luxus erlaubt die ganze Strecke mit dem Taxi zu reisen. Statt drei war es 18 Euro. Man soll sich so hin und wieder etwas gönnen.
Hier am Flugplatz muß ich warten bis die Morgenstunde. Der ersten Zug fährt vielleicht um fünf oder sechs. Es ist nur zwanzig Minuten bis dem Hauptbahnhof und der TALGO nach Béziers geht erst um 0845. Nur den Wartezeit verbrächte ich lieber in dem netten Preferente-Warteraum am Bahnhof als hier. Ein richtiges Wartezimmer gibt es nicht diesseits der Kontrolle. Ich versuchte noch mich für einen Transitpasagier aus zu geben, aber die heutzutagige Sicherheitsvorkehrungen beeinträchtigten meine altmodische Freiheit.
Hier gibt es kleine Gruppen von steinharte Sitzbänke auf dem glänzenden Boden von Granitplatten in einem riesengroßen, fast leeren, Raum. Am Rand eine lange Linie von einige Dutzende Einstiegschalter. Alle geschlossen und unbemannt. Ruhig plaudernd gingen gerade ein paar Sicherheitsbeamten vorbei. Der einzige Bewegung kommt von einem einsamen Putzer der aktiv zickzackend nach Kaugummiflecken späht. Wirklich froh wird er wenn er eine antrefft. Man sieht von weither wie es ihm Spaß macht der Makel am glänzenden Granitboden anzugreifen.
Unsere Bankengruppe zählt acht Männer und drei Frauen. Allen schlafen oder versuchen es, ausserhalb mein Nachbar, een junger Mann der ein Brief schreibt und ich mit meine Notizen.
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Marco Polo Backpacker's, Neuseeland, Dienstag 25. februar 2003
Es ist ja sehr lange her dass ich meine letzte Deutsche Notizen schrieb. Ich habe die letzte Tage ziemlich viel Deutsch gesprochen mit Uwe aus Hannover der gerade heutemorgen abgefahren ist. Dazu hatte ich auch heutemorgen ein deutsches e-mail geschrieben an Rudolf aus Hamburg den ich vor zwei Wochen traf in Henderson's Bay, ein Backpacker's nordwärst von wo ich jetzt wohne. Das macht dass ich mich wieder 'zu Hause' fühle in diese Sprache. An und für sich ist umschalten nicht schwer: Es ist nur "intellectuelle Faulheit", weil "mehr von dasselbe" einfacher ist. Nur ein neuen Schritt, und dann nur anhalten genügt. Aber dann kommt "die bessere Idee", und ich erinnere mich zu wenig daran das Sankt Augustinus schon gesagt hat: "Der größte Feind des Gute is das Bessere".
Jetzt sind sie im Klaren über meine innere Qual, nicht über das wahrnehmbare meines Lebens. Lass mich damit anfangen seit ich ihnen in Barcelona am Flugplatz zurückgelassen habe als ich auf die steinharte Sitzbänke meine Deutsche Notizen schrieb. Ich war dann unterwegs nach Frankreich, nach Cessenon und --tatsächlich-- am nächsten Morgen bin ich mit dem Talgo weitergefahren. Da habe ich zuerst die Dornenhecke, der jährliche Qual, bearbeitet wie sie in mein Fotoalbum ersehen können.
(Zwischendurch, also, vernehmen sie das seit vergangen Sommer meine Digitalaufnahmen auf www.fototime.com ersichtlich sind wenn sie zum guest login gehen mit meine e-mail Adresse [zjraar usw. ;-)] Schau dich das mal an.)
Dann bin ich weitergefahren --mit TGV selbstverständlich-- um meine Freunde in Kortrijk, Belgien zu besuchen und weiter nach Eindhoven. Da ist Ignacio, mein Freund von La Gomera auch gekommen und --nach eine Idee von Ghislaine-- haben wir zusammen sowohl in Holland, Brabant sowie auch in Flandern fast zwei Wochen herumgereiset um die Spuren 'unseren Achtzichjährigen Krieg' (1568 bis 1648) zu besuchen. Von 'uns' aus war es eine Spanische 'Bezatzung', ein 'Freiheitskrieg' und die Gründung 'unserer' Nation. (Das letzte nur für das protestantische Teil. Unterschied muß sein!!).
Für die Spanier waren es nur "Aufständische Gebiete im Norden des Imperiums". Ignacio hatte mich die betreffende Schul- und Uni- Bücher besorgt und Ghislaine hatte Spanische Übersetzungen der Niederländische Auffassungen vom Außenministerium erwischt. Alles sehr interessant. Kam dazu daß Brugge kulturelle Hauptstadt von Europa war und wir da in die Arme liefen der allerschönsten Dokumentierung von die Periode vor die Spanier gekommen sind. Der Hohepunkt war zweifelsohne unsere Besuch an Brussel. Nicht so sehr weil Ignacio dort sich die Europäische Büros anschauete und seine politische Freunde besuchen könnte, aber daß gerade an dem Tag ein historischer Aufzug stattfand womit sehr authentisch rekonstruiert wurde was am 2 juni 1542 dort geschah: Carlos V stellte sein Sohn Philip II vor an die "Gebiete im Norden". Es hat nicht gereicht, wir möchten den Spanier nicht. Er uns auch nicht, jedenfalls nicht die Protestanten.
Nun ja, danach reiste ich wieder schnell nach Cessenon um mich zu erhohlen von dem nordliche-städtische Klima --und solches. Ghislaine reiste mit und die Kinder und Kleinkinder kamen auch. Somit hatten wir --wie jedes Jahr-- wieder ein sehr herzliches Familietreffen während einige Wochen.
Am ersten September war ich wieder zurück in La Gomera, aber um meinen 73. Geburtstag zu feiern mit Familie und Freunde kam ich Ende September wieder in Eindhoven für ein paar Tage. Sehe www.fototime.com, dass album '29 september'.
Zurück auf La Gomera machte ich natürlich wieder große Wanderungen, aber die "sehr große" von vergangenem Jahr --nach Hermigua-- habe ich nicht wiederholt. Wohl aber habe ich mit Jacques-Yves, ein "Luftverschmutzungsflüchtling" wie ich (aber aus Belgien), öfters gewandert.
In November machte ich eine Erkundungsreise nach die Kapverdische Inseln. Vielleicht ist es meine Bestimmung für die Winterreise von nächtem Jahr.
Statt ein Verabschiedungsbesuch an La Gomera, kurz vor meine Winterreise, hatten Ghislaine und ich uns diesmal für eine Reise nach Rom entschieden. Auch davon steht ein ganzes Album auf www.fototime.com. Dann gab es natürlich noch Weinachtsabend mit Ignacio und seine Familie und meine Tochter Martine kam mit Sylvester für eine Woche auspannen. Sofort danach bin ich nach Neuseeland abgeflogen.
Ich fing an mit einem Besuch an Wellington wo ich mein Freund aus mein Geburtsort, der in 1953 nach Neuseeland auswanderte, begegnete. Wir hatten uns sehr viel zu erzählen und wir besuchten viele Holländer aus seinem Bekanntenkreis. Sehr viele auch aus unsere Geburtsstadt und Heimatsprovinz. Dort habe ich, mehr wie Jahrzehnten her, meine wirkliche /authentische Muttersprache gesprochen. Eben unsere Heimatsort ist dazu schon zu viel "niederlandisiert".
Und so bin ich schon sechs Wochen hier. Ich bleibe bis Mitte Mai. Vielleicht schreib ich noch davon. Jedenfalls macht es mich viel Spaß. Ich begegne viele Leute weil ich hauptsächlich in backpacker's verbleibe. Es freut mich immer sehr Menschen während mehrere Tage zu begegnen. So auch Uwe, der heutemorgen abgefahren ist. Ich hatte noch speziell mit ihm eine Foto machen wollen, aber wir haben uns am letzten Augenblick vermist. Schade. Vielleicht liest er diese Zeile weil er hat meine Website und E-mailadresse. Die Seinige hatte ich gerade fragen/notieren wollen. So geht's in backpacker's, flüchtig mehrmals, aber dessenungeachtet sehr eindringend. Personen, Bilder und Fragmente des Gesagte sind oft haarscharf ins Gehirn gemeißelt.
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Whiritoa, Coromandelküste, Neuseeland, 20. April 2003, Ostersonntag
Es regnet. Es ist schon nachmittag, und ich bin immer noch ins Bett. Ich lese und schreibe, und schlafe auch mal eine Weile. Ich habe mich ein paar Mal ins Wohnzimmer gewagt, aber ich kann mich nicht warm halten wenn ich dort schreibe oder lese. Die Fenster und Türe schließen entreißt mich dem einzigen ausserordentlichen hochwürtige Klimafaktor dieser Küste: Die Luftsauberkeit. Etwa die bestmögliche in der Ganze Welt.
Am nordlichen Halbrund sind ja fast alle Verschmutzungsquellen der ganze Welt, und die Luft- und Meeresströmungen der beide Halbrunde sind völig geschieden. Dazu wohne ich mit die Nase am Meer! Am Pazifischen Ozean! Nur 100 meter! Und Seewind! Und nichts dazwischen! Gegeben die niedrige Temperaturen und der Regen am ganzen Insel, wo könnte ich besser sein? Draußen, und spazierengehen wäre besser. Jedenfalls wenn es nicht so regnet wie es gerade dran ist. Ein Wolkenbruch fast.
Aber dannoch, ich kann doch nicht den ganzen Tag spazierengehen? Hier in Neuseeland bin ich gerade in die Falltür geraten die ich mit meine Winterreise zu vermeiden versuche. In West-Australien, in Perth, sowie auch in Süd-Afrika (Namibien) und Chili, hatte ich die Möglichkeit im Norden, "in die Wüste" zu gehen sobald mir es zu kalt würde in meinem idealen Mittelmeerischen Sommerklima. Hier in Neuseeland gibt es weiter im Norden Nichts, nur das Meer. Kein trockenes Wüsteklima, wo es nur nachts kalt werden kann. Aber nachts bin ich sowieso ins Bett. Ich habe es gewußt; vermutet jedenfalls. Ich habe es riskiert. Ich habe verloren. Es ist hier schon Herbst, und wegen der El Niño, die modische Deutung von Klimastörungen, war das Wetter schon den ganzen Sommer verrückt.
Warum denn doch Neuseeland? El Niño ist natürlich ein Störfaktor im nachhinein. Die übrigen Argumente, aber, waren ausschlaggebend. Erstmal war ich neugierig dieses Land kennenzulernen. Zweitens wohnen hier zwei Freunde aus meine Geburtsstadt Venlo. Von einem, André, habe ich schon geschrieben. Den besuchte ich in Wellington. Er hat sich als Geschäftsmann in Wellington eingebürgert. Der Zweite, Wim, war während 24 Jahre Missionar in Papua Guinea. Jetzt ist er im Rückstand und wohnt in der Nähe von Melbourne, Australien, und ist dazu Pastor der Niederländische Gemeinschaft. Deshalb habe ich von 14. bis zum 25. einen kleinen Umweg gemacht. Als ich zurückkam, bin ich nicht mehr nach Marco Polo Backpacker's gegangen, aber südlich von Auckland gelandet. Noch näher an die Küste heran. Dort gab es immerhin noch eine Hauptverkehrstraße zwischen uns und das Meer dessen Abgase vom sauberen Meereswind nicht völlig verweht wurden.
Mit Wim, in Melbourne, habe ich mich gut unterhalten. Natürlich haben wir uns erzählt was wir vom Leben gemacht haben seit die fünfzig Jahre das wir uns nicht gesehen haben, aber am wichtigsten war nicht nur noch mal unsere Freundschaft wiederzubeleben aber vor allem konfrontiert zu werden was wir derzeit waren und wie wir derzeit dachten und glaubten. Gerade weil Wim seine Spiritualität so spezifisch entwickelt hat, konfrontierte es mich mit meine eigene Glaubensgrundlagen. Es war eine sehr anreichernde Erfahrung.
Auch habe ich in Australien Bekannten besucht, Tony und Irena, denen ich in Chili kennengelernt hatte. Sie bewohnten eine Farm weit entfernt von 'alles', wirklich 'am Lande'. Sie hatten es selbts 'vom Nichts' aufgebaut. Jetzt sind sie beteiligt in die Entwicklung der lokale Gemeinschaft. Commumity Building heißt das, und ich hatte Glück eine Arbeitssitzung mitzumachen weil Tony als Vorzitzender mich dazu einlud.
Und zum Schluß das dritte Argument: Neuseeland war das einzige Weingebiet am südlichen Halbrund das ich noch nicht besucht hatte. Schmeckt gut! Empfohlen!!
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Upington, Süd-Afrika, Ostersonntag 2004, 11 April
Das letzte Mal als ich Deutsche Notizen schrieb, war es auch genau Ostersonntag. Ich war dann in Neuseeland. Wenn sie glauben ich habe diesen Moment absichtlich gewählt, dann haben sie ein bißchen Recht. Ganz unzufällig ist es nicht. Eigentlich wollte ich schon lange vor diesem Zeitpunkt schreiben, aber 'andere Prioritäten' haben das verhindert.
Ich finde 'andere Prioritäten' ein ganz nettes Wort; 'kein Zeit' wäre einfach eine Lüge. Ich habe alle Zeit der Welt, nur ein ganz kleines bißchen --zum Schlafen, zum Essen und dergleichen-- ist fixiert. Die Wahrheit ist das ich nur aus ganz eigener Wille mich im Kopf gesetzt habe regelmäßig Deutsch zu schreiben; auch wenn ich über längere Zeit keine deutschsprachige Leser habe; auch wenn ich nicht gerade deutschsprachige Leute begegnete. Und das ist jetzt der Fall. Die heißblütige --oder eben be-'seel'-te-- Anregung einer Menschenseele fehlt. Als ich vor zwei Jahre in Namibien war, und vor einem Jahr in Neuseeland, begegnete ich mehrere Deutsche Mitreisenden. Das gab der Anreiz den ich brauchte. Wenn der nicht da ist, muß ich zurückfallen auf meine tiefere Beweggründe. Die sind kühl, nicht 'cool'.
Diese Gründe werden damit zugleich im Frage gestellt. 'Sind die alle noch gültig?', fragte ich mich sofort. Die Antwort war bejahend. (Sonst hatten sie überhaupt diese Zeile nicht lesen können. Ha ha! Nur ob die 'alle' noch gültig sind, wissen sie noch nicht. Ha ha!)
Um meine Schreibgelüste --an und für sich-- zu befriedigen brauche ich die deutsche Spache nicht. Holländisch wäre genügend wenn ich nicht öfters das Bedürfnis hätte über eine gleiche Periode oder Vorfall aus einem anderen Gesichtswinkel zu schreiben. Aber, eben aus dieser Sicht wäre Deutsch nicht wesentlich.
Der erste Beweggrund ist die Wartung meiner Talente. In diesem Fall die Beherrschung 'meiner' Fremdsprachen. Lesen und sprechen passiert regelmäßig, aber zum Schreiben muß ich mich richtig hinsetzen. Dazu habe ich dieses mehrsprachiges Tagebuch 'erfunden'. Damit für meine fremdsprachige Freunde --aus der Vergangenheit und gerade begegnet-- ständig meine Geschichte zu Verfügung steht. Wie eine lebendige Visitenkarte: 'Wer bist du? Wo warst du? Wo gehst du hin? Welche Ansichten hältst du?' Wenn man abhängig ist, so wie ich, von seinem Sozialnetz, wenn man dauernd 'netzen' muß zum überleben, physisch, seelisch und sozial, ist 'wahrnehmbar machen' Dauerpflicht.
De erste Beweggrund ist gleich der Wichtigste. Das ich mich dazu ein Limit gesetzt habe von maximal "ein-Jahr-ohne-Nachricht", ist nur ein Detail, ähnlich wie Neujahrskarte oder -briefe für den nicht-aktiven Familien- und Bekanntenkreis. Aber es war wesentlich für das *Schreibpflichtgefühl* der letzte Tage.
Nun ja, jetzt noch im Kurzen was passierte seit Ostern 2003 in Neuseeland. Es war kalt, wie ich schrieb. Zu 'dauer-kalt'. Tagelang könnte ich mich nicht richtig durchwärmen und die Sonne war nur kurz ersehlich zwischen die Regenschauer. Es hat meine Konstitution angegriffen. Kleine Syndrome, so wie Ekzem, ziemlich unbedeutent fürs erste, hatten schon angefangen. Hätte ich nur ein bischen mehr Geduld gehabt. Hätte ich nur gewartet bis die schöne Spanische Sonne von La Gomera --und die Französische in Süd-Frankreich-- die entstandene Körperschwäche beseitigt hätte. Nein, ich habe mich verleiten lassen zum 'Kurieren am Symptom'. Ich wußte von meine Allergie für diese Heilmittel, aber ich habe mich von einem Ärtz überzeugen lassen das er das bewährte --vollig un-allergisches-- Mittel besaß.
Nun ja, zwei Stunden später war der Gegenbeweis da. Ausgenützt und müde fühlte ich mich viele Wochen, obwohl die Krebsrote Haut nur vierzehn Tage dauerte.
Ich war nur kurz auf La Gomera. Schon am ersten Juni war ich in Cessenon, in Süd-Frankreich um dort den Sommer zu verbringen mit Frau, Kinder und die Enkeltöchter. Ich machte nur eine kurze Reise nach Holland ende Juni und ging noch mal zurück in September um mit Freunde meinem 74. Geburtstag zu feiern.
Anfang Oktober war ich wieder zurück auf La Gomera. Leider mußte ich zweimal nach Holland zurückgehen für den Zahnarzt. Die Behandlung war in Frankreich vorgesehen, aber das hat gescheitert. Während die beide Reise nach Holland hatten de Wettergötter mich außergewöhnliches schönes Herbstwetter bereitet, aber Herbst-in-Holland bleibt immerhin nur Herbst-in-Holland.
Viel lustiger, dagegen, war die Reise die ich mit Ghislaine in Dezember machte um uns zu verabschieden bevor meine Winterreise. Wir besuchten Neapel, Pompei, Peastum und die Amalfi-Küste wo Wagner der Parcival schrieb im 19., und Goethe herumreiste im 18. Jahrhundert.
Für meinem Winterverbleib hätte ich schon längst Upington im Kopf, aber die Saisonangebote kamen spät damit ich erst Anfang Februar hier landete. Die ursprüngliche Motivierung hierher zu kommen war mein Verwunderung über 'Wein aus die Wüste'. Wir leben hier im Mitte der Kalahari-Wüste, aber es gibt der Fluß Oranjerivier, der fünfte in größe von Afrika. Ich habe tatsächlich die Irrigation studiert, aber ich wurde am meisten konfrontiert mit der allgemeine Wassermangel der eben die durchschnittliche Südafrikanische Bürger unbekannt ist.
Nach die Apartheid --jetzt wird gerade das 10-jährige neue Grundgesetz gefeiert-- gab es ganz neue Wassergesetze die für grundlegende Veränderungen in die Wasserverwaltung sorgten. Eine kleine soziale Revolution, aber wesentlich für die Armutbekämpfung.
In eine Woche fliege ich zurück nach La Gomera.
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Benoni, Vorort von Johannesburg, Samstag 17. April 2004
Ich bin in Benoni gelandet, die letzte Station vor meine Abflug nach Madrid. Morgenabend fliege ich erst. In aller Ruhe kann ich morgen zum Flughafen fahren um mein Mietauto ein zu liefern, meine Mehrwertsteurer zurück zu bekommen, und mich an die Rituale und Processe für Reisenden zu übergeben. Es ist nur acht Kilometer von hier und --wie die Flugplatz-- westlich von Johannesburg. Ganz einfach. Das war auch die Logik meines Plans.
Ab Upington habe ich gestern genau 845 Km gemacht. Um vier Uhr war ich schon am östlichen Rand von 'Groß Johannesburg' und hatte noch etwa fünfzig kilometer zu gehen. Ich überlegte das ich meinen urspünglichen Plan dort zu übernachten, um die restliche Strecke nach Benoni am nächsten Morgen mit frischem Kopf zu machen, besser ändere. Ich hatte gut vorangemacht und ich fühlte mich ganz munter.
Ich machte aber doch ein Fehler, und statt die versprochene schöne breite Ringbahn, mit die deutlichen Hinweisschildern nach die Flughafen, kam ich auf eine ältere Durchgangsstraße die mich durch fast alle Geschäftsstraßen der verstädterte Vororte Johannesburgs führte. Ich sah viele Schilder, aber, bis am allerletzten Moment, keine mit die Flughafen, und auch keine die mit Namen die ich von meine Straßkarte wiedererkannte. Sehr verwirrend. Etwa der Alptraum den ich habe wenn ich denke an durchqueren einer fremde Stadt, mutterseelenallein im Auto. Ich befragte mich öfters, aber abgesehen von ein paar kleine Fehlschläge, blieb ich auf die gute, aber langweilige Spur.
Statt 'ein Stündchen', dauerte es zwei ganze Stunden. In Benoni fuhr ich was herum um einen Bread & Breakfast zu finden. Keines zu sehen!! Es dämmerte schon, aber zum Schluß fand ich etwas ganz Europäisches: Ein "Formule 1" Hotel. Die billige Schlafmaschine nach französischer Erfindung. Somit bin ich schon halb in Europa.
Hoffentlich habe ich in die Zukunft nicht wieder solche "Alptraüme" weil diese letzte 'Überprüfung eines schlechten Traums', wie immer, so gut ist abgelaufen.
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San Sebastián de La Gomera, 26. Dezember 2004
Jetzt wird es doch wirklich Zeit mich um meine Deutsche Notizen zu kümmern. Es ist schon über acht Monate seit ich ihnen in Beroni, in Südafrika zurückgelassen habe. Was ist alles passiert zeitdem? Zum ersten bin ich gut angekommen auf La Gomera. Nur auf La Gomera hatte ich Pech weil ich nicht in meinem gewöhnlichen Appartement --am Meeresrand-- wohnen könnte. Es war leider vermietet. Jetzt aber, nach meinem Rückkehr in Oktober könnte ich wieder von meine Wohnung mit Ausblick --und mit die Nase in die ursauber Seeluft-- geniesen. Um ähnlicher Ärger in die Zukunft zu vermeiden, habe ich mich entschieden das Appartement dauerhaft zu mieten. (Dann jagt keiner mich 'raus). Ich darf es nicht kommerziell vermieten während meine Winter- und Sommerabwesenheit --das wäre auch zu umständig-- aber es wurde mich freuen wenn gute Freunde dem Weg zu diesem schönen Station fänden.
Damit bin ich schon am Ende der vernachlässigte Periode und ich habe noch nicht erzählt von dem Sommer in Frankreich und von meinem 75. Geburtstag in Eindhoven. Also zurück zum Anfang.
In Mai war ich --wie gewöhnlich-- nur ein paar Wochen auf dem Insel und zahlte kreuzbrav meine Steuer. Das Ritual soll man nicht vermissen. Meines Erachtens einmalig in Europa. Du spazierzt einfach dem Steuerambt hinein nachdem du mit dem Hauptburo in Madrid einen Termin festgelegt hattest. (Ja, ja, Spanien hat 'autonome Länder' wie Deutschland, aber der Termin machst du in Madrid!).
Du nimmst einige Dokumente von die Bank mit, und von die erhaltene Rente, und eine Schreibdame steckt das gleich im Rechner, und sagt als die Formulare aus dem Drucker rollen: "Bitte, hier ist Ihre Erklärung. Sie können sich ein paar Tagen überlegen, aber auch sofort unterscheiben. Dort in der Ecke ist die Kassa. Kreditkarte oder Bankauftrag".
Die "Innovierung" dieses Jahr war das Bargeld nicht mehr gestattet ist. Zuviel publizitätssüchtige Spaßvögel traten an mit Schubkarren Kupfer-euros und Fernsehteams. Weniger als dreizig minuten später --einschließlich Schlange stehen-- war ich fertig. Kein Land wo ich so etwas mitmachte.
Punkt am ersten Juni war ich wieder in Cessenon sur Orb, meine französiche Station. Der Garten braucht normalerweise viel Zeit wegen mangelende Herbst- und Winterpflege. Diesmal aber, hatten im Herbst Freunden von Ghislaine das Haüschen bewohnt und hatten --namentlich und sehr freundlich-- die verdammte Dornenhecke zurückgeschnitten. Mir übrigte nur den Frühjahrswachs. Sobald ich den Garten unter Kontrolle hatte, fuhr ich nach Holland um meine Familie und Freunde zu besuchen. Auch kaufte ich ein neuer Laptop um den in Upington geklauten zu erzetzen. Das holländische Wetter war diesmal sehr unfreundlich und so schnell wie möglich reiste ich zurück in die Sonne. In die Wärme könnte ich ruhig lesen, schreiben und studieren. Viel Gartenarbeit und große Wanderungen hielten Leib und Seele zusammen.
Ich hatte eine viel bessere Kondition als das Vorjahr als ich aus Neuseeland zurückkam. Sonne (zu wenig) und Temperatur (mäßig) könnten von die Ursaubere Luft --direkt von die Südsee her-- nicht compensiert werden. Das trockene Wüsteklima von Upington, vergangenen Winter und Frühling hat mich besser gefallen. Mit eine solche Kondition war es nicht erstaunlich das ich ein paar Male die 30-Kilometerwanderung schaffte nach Olargues; nach mein Bruder an die andere Seite vom Berge.
Im Spätsommer kam Ghislaine zu Bezuch und auch Kinder und Kleinkinder passierten Ihre einige Tagen von ihren Frankreich-ferien in Cessenon sur Orb für das gebräuchliche mehrtagige Familientreffen.
Anfang September war ich zurück in Eindhoven fur ein Blitzbezug um mit Geschwister und Freunde meinem 75. Geburtstag zu feieren. Einen ganzen Tag waren wir zusammen. Das Wetter war --gotlob-- wunderschön. Morgens gab es zur Hebung der Stimmung Gregorianische Musik von einem Chor um mich an meine Jugend zu erinneren. Nachmittags gab es eine Südamerikanische Tangogruppe zur Betonung meiner heutige Hispanidad. Wir haben noch getanzt. Und weiter zur Festfreude gab es "Gute Gesellschaft, Alte Freunde und viel Food, Drink and Merry".
Zurück in Cessenon sur Orb lief ich noch einmal durch das Gebirge nach Olargues, machte Gepäck, schaute mich Barcelona ein paar Tage an, und reisete weiter. Davon haben sie schon Bescheid. Bleibt übrig das ich in November einen kurzen Urlaub auf Fuerteventura machte, um mich zu verabschieden von Ghislaine für meine Winterreise. Im Vorjahre waren wir in Rom und Neapel; es war mir doch zu kalt. Jetzt sehe ich aus nach der Bezug van meine Tochter Martine mit Silvester bevor ich nach Chili abreise. Hoffenlich läßt die nächste Bericht nicht so ihnen nicht so lange warten.
Also: Bis Chili!!
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Iquique, Chili, Dienstag 12. April 2005
Die Deutsche Notizen sind die einzige die ich noch nicht auf den neuesten Stand gebracht habe. Dafür waren die aber noch mit Weihnachten vergangenes Jahr --in Spanien, kurz vor meine Abreise-- ergänzt, weil die Übrigen noch vernachlässigt blieben bis ich in Chili war.
Die Chili-Erfahrung läuft inzwischen zu Ende. Nächstem Sonntag, den 17. April, fliege ich zurück nach La Gomera. Dort wird meine Frau Ghislaine mich bald besuchen.
Es war nicht zum ersten Mal das ich Chili besuchte. In 1997 und 1998 machte ich zwei Reise. Die zweite dauerte sechs Monate und ich besuchte viele Regionen. Mijn Dagboek, weder die Deutsche Notizen, gab es derzeit. Ich schrieb Spanische, Französische und Holländische Reisebriefe die jetzt auch in meinem Web-archiv sind.
Damals war ich auch in Iquique. Eine der letzte Tage vor meinem letzten Rückkehr, begegnete ich hier in Iquique eine junge Frau im Stadtbibliothek. Wir plauderten was, und unterhielten danach E-mail Kontakt während einige Jahre. Als ich mich entschieden hatte nach Chili zu kommen, könnte ich --mit Glück und Zufall-- das Kontakt wiederherstellen, und damit standen Gabriela und ihr Ehemann Francisco am Flugplatz als ich in Iquique landete.
Nicht nur das! Am gleichen Abend schon, gab es eine Willkommensparty wo ich ihre Freunde kennenlernte. Das leitete gleich zu neue Einladungen, und weitere Bekannten, wodurch ich schon ab sofort, am Strand oder in die Stadt regelmäßig von "Unbekannten" begrüßt wurde. Dazu kam die Lateinamerikanische Sitte einen dicken dunkelen Sonnenbril stur auf die Nase zu halten.
--"Wer soll das doch sein?", fragte ich mich dann
Aber das war nur eine kleine Barrikade. Die Iquiqeños, wie sie hier heißen, sind sehr offen und sehr gastfreundlich. Jede Woche gab es "etwas". Dazu gehörte Besuche an Liebhabertheater von --und mit-- Bekannten, und ich wurde eingeladen zu einen kleinen Kreis von Amateurschreiber und -dichter die einander aus eigener 'Produktion' vorlasen. Allmählich könnte ich eben unangemeldet bei meine 'Bekannten' hineinplatzen, oder sie kamen abends vorbei an meinem Hostal:
--"Ob ich Lust hätte mit in de Bar zu gehen"
Es war eine erstaunlich schnelle und umfangreiche Sozialisierung die ich noch nie mitmachte in ein fremdes Ort. In Upington, zum Beispiel, vergangenes Jahr, hatte ich mehrere Wochen "Freizeit" worin ich in der Tat wie ein Eremit lebte, bis sich allmählich einen kleinen sozialen Kreis abzeichnete.
Aber auch dann passierte, was jetzt in Iquique passiert. Man landet in eine völlig unbekanntes Ort. Man kennt kein Mensch. Aber, drei Monate später tut das Abschied weh. Abschied von Fremden die man kennengelernt hat. Fremden wurden umgewandelt in Menschen.
Mit die "Augabe" die ich mich für Chili gestellt hatte, hatte ich auch viel Glück. Was mir vor sieben Jahre faszinierte, war die peinliche, aber unwidersetzliche, Rückkehr von diesem Volk nach Democratie, Recht und Versöhnung nach die mörderische Diktatur von Pinochet. Offiziel war die Diktatur vorbei, aber die richtige Fragen über die Vergangenheit dürften noch nicht gestellt werden.
--"Wo sind die Verschwundenen?", war so eine verbotene Frage.
Einige Monate später wurde Pinochet in Londen verhaftet auf Anweisung von einen Spanischen Staatsanwalt. Die demzufolge internationale "Interesse" sorgte anschließend für Beschleunigung des Rechtganges in Chili. Allmählig könnten die große Bonze der Diktatur festgenommen werden. Auch Pinochet, der sich auf "ich weiß nichts davon" und auf "geistliche und körperliche Unfähigkeit" berufen hat, ist jetzt formell unter Anklage gestellt nachdem er in Florida ein Fernsehinterview gab, das mehr als eine Stunde dauerte, wo er clever, witzig und scharf war. Damit lieferte er aber zugleih der Beweis das er "geistlich und körperlich Fähig" seihe vor dem Gericht zu erscheinen.
Das alles passierte im vergangen Herbst. Zugleich erschien ein offizielles Bericht über den wirklichen Umfang de Marterung während die Diktatur. Die Streitkräfte, die bis dahin derartige Beschuldigungen rücksichtlos abstritten, namen dafür --nach über dreißig Jahre!!-- die Verantwortung.
Das war für mich den wichtigsten Grund wieder nach Chile ab zu reisen. Ich erwartete neue Bewegungen in dem peinliche Prozess von Selbsterkenntnis wobei ein ganzes Volk sich einsetzen muß. Das möchte ich aus nächtster Nähe erleben, und ich bin völlig zufrieden gestellt. Die Peinlichkeit der Erinnerungen bremst jedesmal die weitere Versöhnung ab. Neue Entdeckungen aber, und Vorfälle, bringen es wieder in Gang.
Schon in die erste Wochen wurde ex-General Contreras, Chef von die Geheimdienste, und rechte Hand von Pinochet, zusammen mit ein paar seiner Obersten offiziell ins Gefangnis geführt. Contreras verweigerte sich. Das gab einiges 'Theater' und die Media hatten wir etwas. Ich glaube aber das es auch hat beigetragen an die Katharsis von die ganze Nation.
Sowie Hitler, hatte Pinochet der Ruf sich nicht mit Geld persönlich die Taschen gefüllt zu haben während seine Diktatur. Sowie Hitler aber, wovon die internationale Presse gerade die letzte Monate meldete wie ein Bayerische Notar im Ruhestand seine Energie daran gewittmet hat, und das Gegenteil davon bewies, so kamen ganz unerwartet Berichte über die Geheimmillionen von Pinochet und seine Familien ans Licht. Die Nortamerikanische Banken die daran hatten mitgearbeitet, könnten das Geheimnis bis dahin gegenüber den Chilenische Staatanwalt erhalten, aber nicht gegenüber die Amerikanische Gesetze mit Beziehung zu ausländische Rechnungen von mögliche Terroristen. Die erste Millionen wurden von dem alerten Rechtsanwaltstab von Pinochet noch lautstark verneint und "erklärt", aber wenn allmählig ein Imperium von über Hundert Geheimrechnungen hervorkam, gab es auf einem eine ohrenbetäubender Stille.
Ähnliches geschah mit Paul Schäfer in die gleiche Zeitspanne. Seine Verteidiger und Glaubensgenossen verkündeten laut seine Unschuld bis an der Moment als er in Argentinien festgenommen wurde und innerhalb von zwei Tagen nach Chili ausgeliefert wurde. Offiziell war er der Würdentrager eine fundamentalistische Sekte der rund 1960 nach Chili kam mit een paar Dutzend Nachfolger. Offiziell war es auch eine Stiftung die sich um vernachlässigte Kinder kümmerte; Kriegswaisen speziell.
In Deutschland, wo Schäfer vorher eine derartige Stiftung hatte, müßte er flüchten nach Belgien und Afrika wegen Pädophilie-anklage. Das ist jetzt nur eine der viele Anklagen. Die Übrigen haben zu tun mit "sehr aktive" Mitarbeit an die Marterung während die Diktatur. Gerade als ich vergangenes Mal hier war, hatte die Justiz genügend Beweise um Schäfer festzunehmen. Dann ist er aber ins Ausland geflüchtet. Er wurde geschützt von die "besseren Kreise". Auch das kam mit viel Media-theater und unterstützte die Katharsis von die ganze Nation.
Und ich stand dabei und schrieb davon.
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Das (vorlaüfige) Ende